Rückblick 2023

und

Wegmarke 1,5 °C

Bilder: Kieslich, Wiesemann

Text: Thea Holzer

Gedanken als Einführung zu den einzelnen Arbeiten: Thea Holzer

 

Im Jahr 2018 begann die 16-jährige Schülerin Greta Thunberg ihren Schulstreik „Fridays for future“, um eindringlich darauf zu drängen, dass die Weltgemeinschaft auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hören müsse und aus fossilen Brennträgern endlich aussteige.

 

Tatsache ist, dass die Ziele, die sich die Weltgemeinschaft 2015 auf der Pariser Klimakonferenz gesetzt hat, mittlerweile schon fast außer Griffweite sind und trotz vieler Anstrengungen die 1,5 Grad-Schwelle der Erderwärmung schon in wenigen Jahren überschritten werden wird.

Die Folgen der höheren Durchschnittstemperaturen, Hitzextreme, Starkregenfälle, Stürme und Eisschmelzen, belasten und verändern unsere Erde mittlerweile deutlich.

 

Mit der „Wegmarke 1,5 Grad“ wird von der Kunstwerkstatt ein hochaktuelles Thema aufgegriffen: Es werden die vielfältigen Szenarien vom Versagen unserer Vernunft, vom Schauen in den Abgrund, vom Scheitern des gesetzten Ziels und den katastrophalen Folgen bearbeitet, aber auch der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich das Blatt im allerletzten Moment doch noch wenden wird.

 

Verschiedene Techniken und Materialien verarbeiten die Kunstwerkstättler zu diesem Thema.

 

--------------------------------

1. Multifunktionsraum

 

Die Zeichnungen „Mahnmal 1,2,3“ von Jeanne Feldhaus zeigen, was wir in den letzten Jahren in unseren Wäldern gesehen haben: Stürme, Ungeziefer, Trockenheit und Bodenerosionen haben dem Wald so zugesetzt, dass er abgeholzt werden musste, wo er nicht von selber wegbrach. Die großformatigen Bleistiftzeichnungen auf bleichem Reispapier (?) stellen den traurigen Zustand der drei Bäume dar, die sie in der Haard fotografiert und für den Betrachter als Mahnung gezeichnet hat. Die Art der Bildaufhängung des Rollbildes an Holzleisten erinnert an die japanische Papierkunst und unterstreicht das Fragile der sterbenden Bäume.

 

Erläuterung zu den nächsten beiden Arbeiten: das Bild „Eismeer“ von C.D. Friedrich hieß eine Zeitlang irrtümlich „Die gescheiterte Hoffnung“. C.D. Friedrich befasste sich, als er dieses Bild malte, viel mit Ansichten von der See, und hatte trotz einiger Erfolge eine Schaffenskrise. Unter dem Eindruck der gescheiteten Versuche seiner Zeit, mit Segelschiffen die Arktis zu durchqueren, hier sei besonders die gescheiterte Fahrt des John Franklin erwähnt, malte er mit Wucht die sich im Hintergrund und der Bildmitte auftürmenden Eisschollen, die bereits ein Segelschiff zum Zerbersten gebracht haben; auch die steinernen und hözernen Reste im Vordergrund sind zerborsten, alles in allem eine Allegorie des Scheiterns.

 

Barbara Strobel greift in ihrem Acrybild das Thema auf, um uns das drohende Scheitern des Vorhabens 1,5 Grad zu verdeutlichen. Das strahlende Blau im oberen Drittel könnte eher hoffnungsvoll auf einen guten Ausgang hinweisen, im Gegensatz dazu taucht Greta Thunberg als Galionsfigur der Mahner aus dem bereits zu Wasser geschmolzenen Eis, das am unteren Rand aus dem Bild tropfen will. Also könnte man vermuten, dass irgendwo am strahlend-blauen Himmel eine gnadenlos dauer-strahlende Sonne steht, die die Erde erwärmt.

 

Ebenso strahlend blau sind Himmel und Meer auf der Arbeit „Eiszeit II“ von Marij Neumann , selbst das auch hier zitierte Bild von C.D. Friedrich beginnt sich im Wasser aufzulösen. Die Sonne scheint auf das bewegte Meer, in dem Orangen schwimmen. Der Betrachter steht offenbar an einem hölzernen Ufersteg und sieht aufs Meer und das versinkende Bild.

Gibt es nichts mehr außer Dauer-Urlaub an dem immer weiter ansteigenden Wasser?

 

Schöne saubere Zukunft“, das zweite Acrylbild von M.N. zeigt die Vision einer Landschaft mit erneuerbaren Energien. Man erkennt im Hintergrund das noch arbeitende Kohlekraftwerk, der Himmel ist bewölkt und hinter der sich verdunkelnden Landschaft geht die Sonne unter. Im herrlich blauen Wasser (des Kanals bei Lünen oder Hamm?) spiegeln sich aber weiße Wölkchen, Windräder und Gebäude ohne schädliche Abgase. Der Ufer-Vordergrund zeigt uns eine grüne, blühende Wiese – Hoffnung auf einen rechtzeitigen Wandel.

 

Um die „Vertreibung aus dem Paradies“ darzustellen, wendet M.N. die Technik des Radierens (Tiefdruck) an, die schon mit dem Aufkommen des Buchdrucks, etwa im 16. Jahrhundert, entstand und wie hier zitiert, auch von dem italienischen Künstler Masaccio angewendet wurde.

Die Darstellung wird hierbei mit einer Nadel in eine Metallplatte geritzt und anschließend mit der verriebenen Druckerschwärze aufs Papier gedruckt. Sie kann entweder gleich mehrfarbig gedruckt oder nachträglich koloriert werden.

Das Paradies war und ist in seiner Vollkommenheit und Schönheit der erstrebenswerte Ort für alle Kreaturen. Aus den Konsequenzen für ihren ersten Sündenfall haben die Menschen aber nichts gelernt und sind dabei, die Erde systematisch zu zerstören. So droht ihnen die Vertreibung ein zweites Mal. Das ehemalig Paradies, das sie verlassen, sieht trostlos aus.

 

Auf zwei in kraftvollen Acrylfarben gemalten Bildern richtet Emilia Fernandez den dringenden Appell an die Vernunft der Verantwortlichen, die Treibhausemissionen endlich zu reduzieren. Bedrohlich stehen die Verursacher in glühender Landschaft und stoßen ihre Gifte aus, E.F. verstärkt die Umrisse ihrer Industriebauten durch Überzeichnen mit schwarzer Kreide. Die Welt (oder schon die Zukunft) verdunkelt sich und auch der blaue Himmel erscheint hier eher bedrohlich als freundlich. - s. auch ihre Skulptur zum Thema -

 

Auf dem großformatigen Acrylbild „Kein Anfang und kein Ende“ von Bärbel Sprzagala bedecken eine Vielzahl von Kartons und Kisten fast die gesamte Bildfläche. Nur am rechten Rand steht eine Gestalt, die jedoch ebenfalls schwer an einer Kiste auf Schulter und Rücken trägt. Das gelb- bis erdfarbene Bild ist mit horizontalen braunen Streifen bedeckt: Sieht der Betrachter durch einen Zaun auf den Kistenberg, der einzustürzen droht? Oder sitzt der Betrachter im Gefängnis seiner selbstgebauten Konsumfalle? Und angeschleppt wird immer mehr . . .Das Großformat trägt mit dazu bei, dass uns der Konsumberg schier zu erdrücken scheint.

 

Wie gewohnt, legt Beate Ahlheidt ihre drei Arbeiten „Insektensterben durch Erderwärmung“ mit kraftvollen Pinselstrichen im Großformat an. Dabei lässt sie der Acrylfarbe in gelb, orange, rot, blau, schwarz und weiß freien Lauf bis zum Tropfen, greift nur mit dem Pinsel ein, um die Figuren deutlich sichtbar zu machen. Obwohl man deren Bewegungen noch ahnt, fallen die Insekten tot bzw. erschöpft über unser Gewissen her.

 

„In welcher Welt wollt Ihr leben?“ Martina Dickhut hat eine schmale Leinwand dunkelrot eingefäbt und kleine Bildcollagen aufgeklebt. Am rechten Bildrand ist ein Thermometer gemalt, das über 50 Grad Hitze anzeigt, und zwischen den einzelnen Bildcollagen hat sie drei mahnende Fragen und Aussagen platziert, die unser aller Gewissen beschäftigen. M.D. übernimmt hier wieder die Technik der übermalten Fotografie, um uns Vulkanausbruch, Borkenkäfer-Schäden, Dürre und Hochwasser vor Augen zu führen.

 

Eine monumentale, ca. 2 m hohe weibliche Figur aus verwittertem Lindenholz hat Dietrich Worbs stellenweise angebrannt. Die linke Hand zeigt zwar noch auf die 5 vor 12, aber die Collage, die die rechte Hand hält, zeigt, dass bis 2099 die Welt an ihre Existenzgrenzen gekommen sein wird. Die Szenen drumherum verdeutlichen die vielen Gründe für seine Apokalypse.

 

Auf seinem in kräftigen Farben gemalten Acrylbild „Blick in die Zukunft“ , blickt seine Frauengestalt voller Grauen ins Höllenfeuer. Ein Stückchen Grün ist am unteren Bildrand gerade noch vorhanden. Daneben lodert aber die Flamme, die Hand, die schützend vors Gesicht gehalten wird, ist schon angeschmort und dahinter lodert am schwarzen Abgrund das Feuer.

 

Bernd Sadra zeigt mit seinen Holzschnitten „Spuren 1 – 4“ einen stilisierten Baum mit ebenso stilisiertem menschlichen Körper. In Gesicht und Körper wie auch im Hintergrund hat er feine Muster eingearbeitet, und eine rot eingefärbte Lebensader fließt durch den ansonsten mit schwarzer Druckfarbe gedruckten Körper. Anfänglich trägt der Baum noch Blätter, dann entlaubt der Baum, die Äste verdorren, und übrig bleibt ein vertrockneter Stamm. Allerdings: Zwar versiegt die Lebensader zwischendurch, aber sie pulst wieder auf und fließt – hoffnungsvolle Aussicht.

 

B.S. arbeitet mit der wohl ältesten Druckform, dem Holzschnitt (Hochdruck), der schon im alten Ägypten verwendet wurde. Hier werden Muster oder Figuren in eine Holzplatte geschnitten und die Plattenreste entfernt. Die Arbeit wird anschließend mit Druckfarbe eingefäbt und auf Papier gepresst, die eingefärbten Muster werden sichtbar. ( s. Beschreibung Radierung!). B.S. arbeitet bei seinem Werk lt. Angabe im Handabzug.

 

Minus 1,5 Grad“. Auf 3 Fotografien zeigt Matthias Raßmann Eiskristalle in verschiedenen (auch fossilen) Matrialien.

Dass er hier brandaktuell arbeitet, beweist der kürzliche katastrophale Bergsturz in Tirol.

Minus 1,5 Grad scheinen eine gesunde Alternative zur stetigen Erderwärmung zu sein, sind es allerdings keineswegs, wenn die Temperatur im Gebirge weiterhin pro Jahr um 0,5 Grad steigt und den Permafrost rasant schmelzen lässt. Durch den Verlust des „Klebstoffs“ Eis zerbröselt die Gesteinsmasse und stürzt ab.

 

In ihren zwei Pastellarbeiten auf weichem Velourpapier „Schmelze“ und „Tockendock“ führt Heike Behrens den Betrachter in eine „schöne, unheile Welt“ . Im freundlichen Licht eines frühen Tages schwimmt ein mächtiger Gletscher im Meerwasser. Im Hintergrund sieht man den Eismeerrand, der sich bereits mit Grün bedeckt, und im Meerwasser im Vordergrund dümpeln ein paar Eisbergbrocken, die wohl auch bald weggeschmolzen sein werden.

 

Riesenhafte Kreuzfahrt-Giganten bevölkern seit Jahren alle Meere und gaukeln den bis zu 8000 Passagieren pro Schiff schöne Natur in angepriesenen „unentdeckten“ Welten vor. Im schönen Morgenlicht steht nun eines dieser Ungetüme auf dem getrockneten Meeresboden – eine apokalyptische Vorstellung: Wohin ist das Wasser verschwunden? Es ist durch die globale Erderwärmung verdunstet und kommt eines Tages vielleicht als Starkregen-Ereignis zurück und führt zu katastrophalen Überschwemmungen.

 

Thea Holzer wählt für ihr Bilderfries ein 170 cm breites Format, das an einen Filmstreifen erinnern soll. In einzelnen Bildabschnitten, die teils gezeichnet, teils aus bemalten Pergamenten zusammengesetzt sind, lässt sie den „Vulkanier Mr. Spock“ aus der Fernsehserie „Star Trek“ zu Wort kommen.

Mr. Spock sieht eine noch helle, heile Welt, im All ziehen aber schon dunkle Schatten herauf. Seine Vorstellungen vom technischen Fortschritt zu einer friedlichen heilen Welt mit der Koexistenz aller Lebewesen werden von Bild zu Bild zerstört, die Weltuntergangsfantasien diverser Verschwörungstheoretiker scheinen wahr zu werden.

Das Fries verläuft farblich von lichter Helligkeit über brennendes rot bis zum schwarz-blauen Chaos, in dem die Erde nur noch Spielball zwischen Planeten ist. Liest man die „Filmsequenz“ rückwärts, scheint Mr. Spocks Frage in eine hoffentlich lebenswerte Zukunft zu deuten.

 

Die zweite Arbeit, eine Acrylmalerei, entstand 2022 unter dem Eindruck der verheerenden Waldbrände in Brandenburg, bei denen der extrem ausgetrocknete Boden und der ständige starke Wind immer neue Brandherde entfachten und großflächig nur verbranntes Holz übrig blieb. Gerade in den letzten Tagen ereignet sich dort dasselbe wieder.

Die geraden, relativ wohlgeordneten Stämme deuten darauf hin, dass der erste Fehler bereits, menschengemacht, vorangegangen ist: es handelt sich wohl um einen vom Menschen angelegten Nutzwald, keinen natürlich entstandenen „UR“wald.

 

 

2. Kleiner Raum

Doris Trost verwendet für ihre Arbeit „Lebensraum“ein zartes Mädchengesicht aus schwarzem Speckstein, das zum Himmel gewandt ist. Mehr ist von ihm nicht vorhanden, der Rest des Körpers scheint begraben zu sein in einem Eisenrund, gefüllt mit Sand, Asche und Kohleresten. Das Eisenrund könnte unsere Erde darstellen, unbewohnbar geworden, Sandwüste und Asche die Reste unserer Zivilisation, und der entseelte Mensch ist von der Restasche kaum noch zu unterscheiden.

 

Warum hat mich keiner gefragt?“ Aus alten Geräten, ausrangierten Werkzeugen etc. erstellt Jutta Schürmann eine Metall-Schweißarbeit, die wohl Zeugnis einer untergegangenen (bäuerlichen, handwerklichen?) Welt darstellen soll. Sieht man einmal davon ab, dass der gläserne Kopf Herrn Beethoven gehört, könnte er auch darstellen, wie gläsern wir Menschen heute sind. Alles, was vor Zeiten noch intim war, wird heute öffentlich, in unser Leben kann hineingeschaut werden.

Unklar : Die Frage, warum er nicht gefragt wurde, ist: wer sollte hier gefragt werden?

 

Klaus Scholz: Wie Barbara Strobel, so verbindet K.S. in seiner Fotocollage „Neo Rauch meets Greta“ deren eindringliche Mahnungen mit den Gedanken eines weiteren Künstlers. Neo Rauch lässt in seiner Bilderwelt Figuren in Raum und Zeit überlappen, allerdings vorwiegend in farbigen Großformaten. Hier nun hat K.S. die eigentümliche Zeichnung „die Herrin“ vergrößert und mit Greta Thunberg als Symbolfigur für den Kampf gegen den Klimawandel kombiniert.

 

Der Letzte macht bei Klaus Wlekliks Skulptur das Licht aus“. Auf einer Erdkugel aus Keramik, auf einer Stahlkonstruktion angebracht, steht eine bereits halb abgebrannte Kerze, deren herunterlaufendes heißes Wachs die Erde langsam zudeckt. Wenn der letzte Tropfen Kerzenwachs verbrannt ist, verlöscht die Kerze – oder schmilzt mit dem abbrennenden Wachs die Erde selber? Wer ist der Letzte?

 

 

Die Skulptur „ 1,5 Grad, wir haben es in der Hand“ aus Tuff und Granit erklärt Peter Wiesemann in seiner Beschreibung selber.

Die Weltbühne besteht aus Tuffstein, einem vulkanischen Gestein, das relativ weich und leicht zu bearbeiten ist, die Erdkugel hingegen ist aus Granit, einem grobkristallinen, sprichwörtlich harten Gestein, dessen feine Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nimmt. (Thea Holzer)

 

 

Die (Granit-) Erdkugel ist auf einer (Welt-) Bühne platziert und wird von Zuschauern betrachtet. Dabei repräsentieren die beiden Reihen uns, die Menschheit. Die obere Reihe steht für die oberen Zehntausend, die für den Einsatz der Macht verantwortlich sind. Die untere Reihe repräsentiert
diejenigen, die von der Macht mehr oder weniger beherrscht werden. Allen jedoch ist die Macht und Freiheit gegeben, unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
(P. Wiesemann)

 

Silke Kieslich: Der Einschlag Holz-Stein-Skulptur

Ein schönes Stück Baumstamm; der Baum, eigentlich Inbegriff dauerhafter Natur, ist gefällt worden, d. h. der Mensch hat eingegriffen. Ebenso erging es dem Stein, lt. Künstlerin einem Anröchter Sandstein. Die Keilform, die Regelmäßigkeit der Form wie auch die eingefrästen Linien deuten auf menschliche Einwirkung hin. Im Gegensatz dazu legt die Wucht, mit der der Keil ins Holz gefahren ist, einen Meteoriteneinschlag nahe. „Einschlag“ nennt man ja Wetterkapriolen ebenso wie die Fällarbeiten in der Forstwirtschaft. Jedenfalls hat hier der Mensch die Natur benutzt und Ur- und Naturzustand zerstört. Dem Eindruck der Wucht und Gewalt, mit der der Stein ins Holz gefahren ist, setzt S.K. die schöne zarte Struktur des Sandsteins und die fragile Balance auf dem Baumstamm entgegen.

 

Drei Arbeiten zum Thema CO 2

Alpenglühen – Fotomontage

In Sektoren aufgeteilt, zeigt die Montage oben eine rote Industriekulisse, das Glühen, darunter grau/weiß/blau Gletscher/Eisflächen, die offensichtlich abschmelzen, denn sie enden als Wasser am unteren Bildrand.

Um malerische Wirkung zu erzielen, nimmt S.K. die Fotomontage als künstlerische Technik. In der Kombination mit digitaler Technik verschmelzen verschiedene Fotos zu einer neuen Einheit.

 

Die Collagen „Trockengelegt“ und „Abgeholzt“, zusammengestellt aus vielen kleinen Einzelfotos, bearbeiten wie schon das „Alpenglühen“ die durch den Einfluss menschlicher Aktivitäten bewirkte globale Erwärmung.

CO 2 ist eigentlich ein natürlicher Bestandteil der Luft in der Erdatmosphäre. Durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Energieträger, stieg der CO2- Anteil stark an und führte zur aktuellen globalen Erwärmung.

Moore und Baumbestand galten weltweit als ideale CO2-Speicher. Durch das Trockenlegen und Abholzen sind diese wertvollen Reserven hochgefährdet und lassen die globale Erwärmung weiter fortschreiten.

 

Eine Skulptur aus Lindenholz von Emilia Fernandez , „Zusammen schaffen wir es“, zeigt die Darstellung zweier Gesichter, die in verschiedene Richtungen schauen, und Hände in einer Umarmung um die Körper. Die figürliche Darstellung zeigt keine individuellen Gesichter, die Figuren repräsentieren Dich und mich: alle sind gemeint, die Menschen im globalen Norden wie im globalen Süden. Sie müssen aber, um das 1,5 Grad- Ziel errreichen zu können, an einem Strang ziehen.

 

Man könnte die Arbeit als eine Aufforderung sehen, individuelle und nationale Interessen außen vor zu lassen und das Fortbestehen des Menschen in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen.