Martina Dickhut
1962 in Dortmund geboren, lebt sie auch heute in der Westfalenmetropole. Sie arbeitet als Künstlerin und Dozentin für Malerei in der Erwachsenen- und Jugendbildung. Zu ihrer Ausbilung als Erzieherin hat sie von 2003 bis 2007 ein Studium in Malerei und Grafik am IBKK Bochum absolviert. Seit 2009 betreibt sie ein eigenes Atelier in Dortmund-Husen mit Kurs- und offenen Atelieangeboten. Seit 2012 ist sie Mitglied der Künstlergruppe "Sohle 1". Den Kontakt zu Bergkamen bekam sie durch Gemeinschaftsausstellungen in Kamen wie z. B. "Kunst und Musik" und "Art Kamen".
Weitere Informationen unter www.atelierfuerjedermann.jimdo.com
Ihre „ Landschaft in Wyoming“ in kühlem Blau-Weiß lässt ein einfaches Haus am
Ufer eines Flusses vor der dahinter emporragenden Kulisse eines mit seiner Spitze dunkel aus einer weiß schimmernden Nebelwand aufragenden Bergmassivs unwirklich erscheinen.
Surreal wirken sowohl die impressionistisch anmutende Pinselführung auf der
Hausfassade als auch der mit Leichtigkeit getupfte Farbauftrag des sich langsam erhebenden, über der Wasseroberfläche dahinwabernden Nebels.
Das tiefdunkle Bergmassiv, teilweise von Schneespuren gezeichnet, ragt imposant auf und symbolisiert eindrucksvoll die Größe und Mächtigkeit der Natur im Gegensatz zur von Menschenhand geschaffenen Hütte.
Himmel und Fluss dagegen werden durch strukturfreie Flächen charakterisiert.
Stille und Klarheit erfüllen diesen eindrucksvollen Naturraum, der vielleicht im frühen Leuchten eines hellen Morgens alsbald erstrahlen wird.
Beide Landschaften der Künstlerin entfalten durch ihre Ruhe eine ausgesprochen poetische Wirkung.
(Anke Schmich, Kunsthistorikerin, Gevelsberg)
Ganz anders im Duktus dagegen ihre Darstellung eines großen „Hakens“, auf den der Blick des Betrachters durch die Stäbe eines Fensters einer Industriehalle fällt.
Das sanfte Licht, das durch die gegenüberliegende Fensterfront dringt, umfängt den überdimensional großen Haken und die Kette im linken Bilddrittel mit einer
besonderen Aura, überhöht somit das grobe Motiv und verleiht ihm so seine
Bildwürdigkeit.
Im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ gemalt, symbolisiert die Künstlerin hier mit einem technischen Motiv die Industrialisierung und den Lebensraum der Stadt.
(Anke Schmich, Kunsthistorikerin, Gevelsberg)
Eine schneebedeckte Winterlandschaft von Martina Dickhut zeigt
„Die Seseke im Winter“ mit der kleinen Flussinsel im Vordergrund des Bildes, den schneeweißen, rahmenden Feldern, die den Blick auf eine dunkle Baumgruppe im Hintergrund lenken. Mystisch ragt der dichte Baumbestand hinter der klar definierten Schneedecke auf.
Der lockere, frei Duktus, mit dem die am linken Bildrand auftauchenden kahlen
Zweige eines Baumes, die kargen Sträucher auf der Flussinsel und die im Hintergrund aufragenden Bäume charakterisiert werden, erinnert eher an eine Kohlezeichnung als an Acrylmalerei.
Eisige Kälte lässt sich geradezu sensitiv in dieser von Ruhe und Abgeschiedenheit geprägten Landschaftsszenerie erspüren, deren Himmel durch düsteres Grau definiert wird. Die so erzeugte atmosphärische Stimmung des nahenden Abends oder gar eines noch fernen Gewitters wird emotional erlebbar.
Martina Dickhut ist es in Ihrer Komposition gelungen, sowohl durch ihre Linienführung als auch durch ihre wohlformulierte Farbgestaltung den Betrachter emotional in die winterliche Natur einzubinden.